Château Lafleur Gazin – klein, aber fein

Sie dürfen mitraten: Wo genau in der Bordeaux-Appellation Pomerol liegt wohl das Château Lafleur Gazin? Richtig: exakt zwischen dem Château Lafleur und dem Château Gazin. Als viertes Château im Bunde steht noch Pétrus in nächster Nachbarschaft, das keinen geringeren als einen der teuersten Weine weltweit produziert. Ach ja – und dann gibt es dort natürlich noch das Château La Fleur-Pétrus….

Jahrzehntelange Beständigkeit

Während sich auf anderen Weingütern Eigentümer, Winzer und Kellermeister die Klinke in die Hand geben, besticht das Château Lafleur Gazin durch Beständigkeit. Seit 1930 in den Händen der Familie Delfour-Borderie und derzeit im Besitz von Melle Brehant, wird es bereits seit 1976 durch das französische Weinhandelshaus Ets. Jean-Pierre Moueix verwaltet. Eher wie ein idyllisches Bauernhaus wirkt das überschaubare Anwesen mit seiner Fläche von 8,5 Hektar gegenüber den oft herrschaftlichen Estates in der weltbekannten Weinbauregion. Doch die Weine unter der technischen Teamleitung Eric Murisasco sind ein absoluter Geheimtipp.

Kies für Merlot, Schluff für Cabernet

Am nördlichen Hang des Plateaus von Pomerol gelegen, produziert das Château Lafleur Gazin maximal 40.000 Flaschen jährlich. Für ihre exquisiten Inhalte sorgt eine traditionelle Pflege der durchschnittlich 30 Jahre alten Reben. Während die 80% Merlot vornehmlich auf Parzellen mit besonders kies- und tonhaltigen Böden gepflanzt sind, gedeihen die verbleibenden Cabernet Sauvignon-Trauben in Bereichen des Weinbergs, die sich durch einen hohen Schlammanteil auszeichnen. Insgesamt ist das Terroir durch lose Kalkböden charakterisiert, die zu unterschiedlicher Ausprägung mit Lehm, Kies, Ton und Schluff durchsetzt sind.

Den Trauben bekommt die Bodenzusammensetzung gut – und auch die klassische Anbaumethode, der sich die Winzer des Château Lafleur Gazin verschrieben haben. Mit einer Pflanzdichte von rund 6.000 Reben pro Hektar wird der Boden auf vier Wegen bearbeitet, das Abstreifen und Ausdünnen der Blätter zählt ebenso bereits seit Jahren zu der Bewirtschaftung des Weinbergs, wie eine manuelle Lese und spätere Aussortierung der Trauben. Im Anschluss warten eine schonende Mazeration und Extraktion in thermoregulierten Beton- und Edelstahlbehältern, bevor die Rotweine zwischen 16 und 18 Monaten in teils neuen und teils alten Barriquefässern aus französischer Eiche reifen.

Geheimtipp aus dem Pomerol

Bislang kannten Sie aus dieser Gegend einzig das Château Pétrus? Nun wissen Sie, welches Kleinod sich noch auf der Hochebene des Pomerol verbirgt. Und welches beweist, dass ein kostbarer Wein nicht unbedingt auch kostspielig sein muss. Lassen Sie sich die fantastischen Abfüllungen des Château Lafleur Gazin nicht entgehen!