
Clos Apalta Domaines Bournet Lapostolle – aus Frankreich nach Chile
Dass Alexandra Marnier Lapostolle den Wunsch hatte, 1994 in Chile den perfekten Weinberg zu finden, mag ihr im Blut gelegen haben: Bereits ihre Vorfahren waren in die Herstellung alkoholischer Getränke involviert. Begonnen hat alles 1827 mit einer Brennerei für fruchtige Spirituosen, die Jean-Baptiste Lapostolle im französischen Neauphle-le-Château gründete. Zwei Generationen später produzierten seine Enkelin und ihr Ehemann Louis-Alexandre Marnier einen französischen Likör, der sich noch heute weltweiter Bekanntheit und Beliebtheit erfreut: den Grand Marnier.
Von der Mutter an den Sohn
Aus dem Kanton Aubergenville wurde die Provinz Colchagua, genauer gesagt: die Stadt Santa Cruz, rund 180 Kilometer im Süden Santiagos am Fluss Estero Chimbarongo gelegen. Hier hat Alexandra Marnier Lapostolle gefunden, wonach sie suchte und mit Clos Apalta Domaines Bournet Lapostolle ihr eigenes Weingut gegründet. Und es gibt ein weiteres Indiz, dass das Interesse für die Verwertung von Obst in der Familie liegt. Denn seit 2013 führt ihr Sohn Charles-Henri gemeinsam mit seinem technischen Leiter Jacques Begarie und dem international bekannten Berater in Weinangelegenheiten Michel Rolland das Estate weiter. Und das mit vollem Erfolg.
Biozertifiziert seit 2009
Das Klima ist ungewöhnlich für Chile, mit Regen im Winter und langen, trockenen Sommermonaten. Für die Trauben auf den bis zu 300 Meter hohen Hängen mit größtenteils südöstlicher Ausrichtung sind diese Witterungsbedingungen allerdings genau richtig: So können sie sich auf den verwitterten, teils lehmhaltigen Quarzgranitböden zur vollen Reife entwickeln. Und durch die Nähe zum Fluss, wie auch einem Stausee, profitieren die Klone von natürlichen Wasserquellen, von denen einige auf bereits über 100 Jahre alten Parzellen wachsen. Auch die Reben selbst haben im Durchschnitt bereits ein hohes Alter erreicht. Noch immer finden sich Bestände auf Clos Apalta, die am Ende des 19. Jahrhunderts aus Frankreich nach Chile importiert wurden.
Auf rund 60 Hektar gedeihen mit einer dichten Bepflanzung von 6.600 Rebstöcken pro Hektar und dadurch begrenzten Erträgen von 45 Hektoliter pro Hektar unter anderem die Rotweinsorten Merlot, Petit Verdot, Carménère und Cabernet Sauvignon – seit 2009 unter ausschließlich nachhaltigen Gesichtspunkten. Denn seitdem ist das Weingut biologisch zertifiziert, das unter anderem aus pflanzlichen Reststoffen der Weinberge seinen eigenen Kompost herstellt.
Gut Ding will Weile haben
Sechs Jahre Geduld benötigte die Winzerin, bis sie im Jahr 2005 ihren neuen Keller einweihen konnte. Doch das Warten hat sich mehr als gelohnt: Über 4.600 Quadratmeter und sieben Etagen erstreckt sich das unterirdische, von Felsen umgebende Gewölbe. 35 Meter in die Tiefe wurde hier gebaut, Wasserleitungen verlegt und alles in allem ein einzigartiges und zugleich höchst sinnvolles Design geschaffen. Die Trauben gelangen nach der Lese per Schwerkraft in Gärbottiche, bevor sie zunächst im Fasskeller und dann noch weitere Monate in der Flasche reifen. Auf Pumpen und mechanische Belastung wird komplett verzichtet.
Zwei Weine zur Auswahl
Insgesamt einundzwanzig Fässer mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von 75 Hektolitern tragen zu den individuellen Charakteristika der beiden Weine von Clos Alpata Domaines Bournet Lapostolle bei. Entscheiden können Sie sich zwischen dem Clos Alpata sowie dem Le Petit Clos – wobei: Entscheiden müssen Sie sich eigentlich gar nicht. Bestellen Sie einfach beide und stellen Sie fest, welche der großartigen roten Trauben Ihnen mehr zusagt. Wir wagen eine Prognose: Hierbei wird Ihnen die Entscheidung dann doch schwerfallen – denn nicht ohne Grund werden beide Weine Jahr für Jahr erneut weltweit hoch gelobt!