Château La Couspaude – vom Pilgertreffpunkt zu Weinverkostungen

Als Prosper-Jean Robin um 1900 das heutige Château La Couspaude erwarb, hieß es noch „La Croix Paute“ – und tatsächlich existiert auch heute noch das Kreuz am Einfahrtstor zum Anwesen, das zu früheren Zeiten Pilgern als Wegmarkierung diente. Bekanntheit erlangte das Weingut allerdings nicht durch seine geografische Lage, sondern im direkten Anschluss an seine Bordeaux-Klassifizierung 1855 als Grand Cru Classé sowie dem ein Dutzend Jahre später erfolgten Gewinn einer Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung. Und das war noch nicht alles. Einen weiteren Schritt nach oben bedeutete die Hochzeit der Tochter des ältesten Sohnes André, die nach ihrem Vater als dritte Generation die Leitung des Guts übernahm – und mit ihrem Ja-Wort zu Etienne Aubert 1941 in eine bekannte Winzerdynastie einheiratete. Seit den 1980er-Jahren führen die drei Söhne des Paares Daniel, Alain und Jean-Claude das Château La Couspaude, das sie umgehend umfangreichen Renovierungsarbeiten unterzogen.

80 zu 20

Rund 80 Prozent der sieben Hektar messenden Anbaufläche auf dem Estate wurden von den Besitzern 1963 einem Neubepflanzungsprogramm unterzogen – auf dem verbleibenden Fünftel gedeihen damit Rebstöcke, die größtenteils bereits ihren 100. Geburtstag haben feiern können. Insgesamt wachsen zu drei Vierteln Merlot, einem Fünftel Cabernet Franc sowie fünf Prozent Cabernet Sauvignon auf dem populären, leicht hügeligen Kiesplateau von Saint-Émilion in einer Höhe von rund 80 Metern über dem Meeresspiegel. Und damit auf einem harten, von einer zwischen 40 und 80 Zentimetern dicken Schicht aus Ton-Kalkstein bedeckten Unterboden. Die Mischung sorgt für eine natürliche Regulierung des Wasserhaushalts, die hohe Sonneneinstrahlung für volle Aromen und die mit dem HVE-Umweltlabel der Stufe 3 zertifizierte nachhaltige Bewirtschaftung für eine besonders natürliche Entwicklung der Trauben.

Ein echter Familienwein

Nach einer ersten Sortierung im Weinberg während der manuellen Lese werden die Beeren in einen unterirdisch angelegten Keller mitten im Kalksteinfelsen gebracht und dort unter natürlich kühlen, konstant gehaltenen Temperaturen ausgebaut. Die Rotwein-Cuvée reift in Fässern aus französischer Eiche – und wird nicht nur auf dem Weingut abgefüllt und bis zum Versand vor Ort gelagert. Sondern alles funktioniert dabei auch ohne jegliche externe Unterstützung, sämtliche Arbeitsschritte der Weinbereitung werden ausschließlich von Familienmitgliedern vorgenommen. Eine äußerst seltene Konstellation – und daher wert, verkostet zu werden. Entscheiden Sie sich für Château La Couspaude und entdecken Sie seine Einzigartigkeit!