
Château Montlabert – zwei Familiengeschichten…
In seinen Anfängen im frühen 18. Jahrhundert wurde das Gutsgebäude als Jagdschloss genutzt und hörte auf den Namen „Maison Noble de Montlabert“. Doch schon wenige Jahrzehnte darauf hat die Eigentümerfamilie Decazes den Wert ihres Terroirs für erstklassigen Weinbau erkannt. Bereits im Weinhandel tätig, benannte sie ihr Anwesen in „Château Montlabert“ und startete mit ihrer eigenen Weinproduktion ein zweites berufliches Standbein. Ein Entschluss, der sich für fast zwei Jahrhunderte als erfolgreiche Generationengeschichte erweisen sollte.
… zwei Weinberge …
Der Verkauf des Grand Cru Classé-Estates von Saint-Émilion mag ein Einschnitt für die Winzerdynastie gewesen sein. Die hochwertige Qualität der Abfüllungen jedoch wird durch die neuen Besitzer weitergeführt – wenn nicht gar auf ein neues Level gehoben. Auch hier steckt eine Familie dahinter: Mit der Übernahme im Jahr 2008 ging das Château Montlabert an die Castel Group und damit an einen der aktuell größten französischen Weinproduzenten. Mit Hubert de Boüard als wertvollen Berater an ihrer Seite setzen die aktuellen Eigentümer auf eine biologische Bewirtschaftung, für die sie bereits mit dem „Terra Vitis“-Label ausgezeichnet wurden. Die 21 Hektar Gesamtanbaufläche des Guts in Saint-Émilion teilt sich in neunzehn Parzellen rund um das Schloss, von denen rund drei Viertel ausschließlich der Produktion des Hauptweins gewidmet und durch einen sandigen, mit blauem Ton durchzogenen Boden gekennzeichnet sind. Der zweite Weinberg liegt nur wenige Kilometer entfernt. Familie Castel hat diese acht Hektar große Anbaufläche in der Gemeinde Saint-Christophe-des-Bardes 2017 erworben und pflegt hier auf lehm- und kalkhaltigem Boden ebenfalls Merlot und Cabernet Franc – welche allerdings für den Zweitwein verwendet werden.
… zwei Weine
Auf den Rebhängen steht die Natur im Vordergrund, im Keller die Technik. Die 16 thermoregulierten, kegelförmigen Edelstahltanks wurden nach innovativen Gesichtspunkten angefertigt, mit einem höchst präzisen Steuerungssystem für die Fermentation und Mazeration jedes einzelnen Parzellenweins. Und die Aufteilung des Fasskellers in einen Raum mit ungeraden und einen anderen mit geraden Erntejahren erleichtert die 14- bis 18-monatige, hälftig in neuen französischen Holzfässern vorgenommene Reifezeit beider Weine: dem Grand Vin Château Montlabert sowie dem Zweitwein La Croix de Château Montlabert.