Man schrieb das Jahr 1981.
Eben erst 16 geworden und einer Empfehlung meines Vaters folgend, machte ich mich auf in die Pfalz, um eine Lehre als Weinküfer (winemaker) in der Gebietswinzergenossenschaft Rhodt unter der Rietburg zu beginnen. Das Thema Wein sollte mich nicht mehr loslassen.
Im selben Jahr machte sich Christian Moueix auf ins Napa Valley, einer Empfehlung von Robert Mondavi folgend, und „entdeckte“ für sich die Lage Napanook am Fuße der Maycamas Mountains. Napanook sollte ihn nicht mehr loslassen. So wie ihn Kalifornien seit seinem Studium an der University von Davies nicht mehr losließ. Die Liebe zu Kalifornien. Auch diese eint uns.
Es war hier in dieser historischen Weinbergslage, in welcher George Yount 1838 die ersten Reben im Valley pflanzte. John Daniel Jr., damals Besitzer von Inglenook, erwarb Napanook im Jahre 1946. Nach dem Verkauf von Inglenook war dieses Juwel das Einzige, was der Familie Lail nach dem Tod von John Daniel Jr. bleiben sollte.
Mich ließ das Thema Wein nicht mehr los und Christian die Vision eines eigenen Weingutes im Napa Valley. An keinem anderen Fleck wollte er sein Weingut gründen als hier im Napanook bei Yountville.
Ich kam ins zweite Lehrjahr und Christian besiegelte eine Partnerschaft mit Robin Lail und ihrer Schwester Marky, den Besitzern von Napanook. Der erste gemeinsame Jahrgang 1982 wurde noch im Fass verkauft und später unter dem Label Luper’s Private Reserve vermarktet.
Und als ich 1983 meine Lehre abschloss, erzeugte Christian seinen ersten Jahrgang - abgefüllt als Dominus. Christian hatte tiefen Sinn und großes Gespür und vor allem viel Erfahrung bei den heimischen Pomerol-Châteaux La Fleur Petrus, Trotanoy, Petrus und Belair in St.-Émilion. Aber im Napa Valley brauchte es einige Jahre Erfahrung, bis er mit dem 1989er einen der besten Weine dieses Jahrgangs in Kalifornien erzeugte. In dem Jahr, als ich mein Studium an der FH Geisenheim absolviert hatte.
1995, als sich Nina und ich mit der Bacchus-Vinothek selbstständig machten, verkauften die Schwestern Lail ihre Anteile komplett an Cristian Moueix. Marky wollte sich komplett aus dem Thema Wein zurückziehen und Robin wollte ihr eigenes, unabhängiges Weingut gründen und dafür benötigte sie Kapital. Kapital vom Verkauf der Anteile an Napanook. Robin gründete Lail Vineyards.
Nun war Christian alleiniger „Dominus“ – der „Herr des Hauses“.
Stein um Stein baute Christian an der Qualität und Reputation an seinem „Haus“ – Dominus. 2007 holte er Tod Mostero als technischen Direktor für „viticulture“ und „winemaking“ an Bord. Tod wurde in Südkalifornien geboren und studierte zuerst Architektur. Wie Christian, ist auch Tod ein Feingeist mit großer Liebe zu Kunst und Literatur. Und so zog es ihn nach Bordeaux, um Literatur zu studieren. Das war der Plan. Aber er kam in Bordeaux in Kontakt mit und zu Wein. We(i)nig erstaunlich. Und dieses Thema Wein sollte auch ihn nicht mehr loslassen. Nach einem Abschluss für Weinbergmanagement an der Lycée de Blanquefort, schloss er noch mit dem Master in Oenologie an der Universität von Bordeaux ab. Aber dann ging die Ausbildung erst los. Ich erinnere mich gut an die Zeit nach meinem Oenologie-Abschluss an der Universität Gießen. Ich dachte, jetzt weisst Du alles. Dann kam ich zu Weingütern wie Montevertine in der Toskana oder Aldo Conterno im Piemont. Wo sind die ganzen Geräte und Maschinen, die es für sehr gute Weine braucht? Braucht es nicht, habe ich dann gelernt. Ein Umdenken meinerseits begann. So sicher auch bei Tod. Er arbeitete und sammelte Erfahrung unter anderem bei Haut Brion, Romanée-Conti und unter Baron Philippe de Rothschild im Languedoc und auf Almaviva. Und er arbeitete mit Christian Moueix. Für und auf dessen Châteaux in Pomerol und St.-Émilion. Christian war Mentor und Wertegeber für den jungen Tod, den die präzise, sensible und tiefgründige Arbeits- und Denkweise von Christian ansteckte. Schon 1999 zog es ihn für ein Jahr nach Kalifornien, wo er beim Joint Venture Rothschild-Mondavi Opus One arbeitete. Aber es sollten nochmals 8 Jahre Erfahrung in Frankreich folgen, bevor ihn Christian dann 2007 endgültig zu sich holte, um ihm die operative Verantwortung auf Dominus zu übertragen.
Seit 2006 sind wir Jahr für Jahr im Napa Valley und schon 2007 und somit im zweiten Jahr lernten wir Tod Mostero kennen du schätzen. Diesen unglaublich freundlichen und professionellen Californian. Und jedes Jahr freuen wir uns erneut auf das Treffen mit ihm. Oft treffen wir Christian für einen „Schnack“ und auch für die Verkostung. Aber immer ist es Tod, mit dem wir in die Weinberge gehen und den immer auch den aktuellen Jahrgang verkosten. Bei unserem ersten Treffen schaute Tod noch runter auf Maxi Grimm mit seinen 9 Jahren und 140 cm. Wie seine Reben, sah Tod auch Maxi wachsen und heute, mit 193 cm muss auch Tod nach oben schauen.
Und viel hat sich getan auf Dominus und als Ergebnis des kongenialen Gespanns Christian und Tod. Nachhaltigkeit, Dry-Farming, Bio-Certifizierung,…
Die Krönung war sicher Platz 1 der TOP 100 im Winespectator 2021.
Wir sind stolz, einer der langjährigsten und wichtigsten Partner von Dominus zu sein.
“Michael Grimm and his family’s annual visits to Napa provide a deep understanding of our vineyards and give them a unique position to represent Napanook, Dominus and Ulysses wines in Germany.”
