Château Coutet – erfolgreiche Partnerschaft

Dass das heutige Château Coutet ursprünglich als Festung erbaut wurde, erkennen Sie noch an seinen mittelalterlichen Türmen – die Kapelle stammt bereits aus dem 18. Jahrhundert und mit Familie Baly haben es auch die heutigen Manager weiteren Modernisierungsmaßnahmen unterzogen. Die Geschichte des Weinbaus auf dem historischen Anwesen mitten in der für ihre Süßweine berühmten Appellation Sauternes nahm 1643 mit Charles Le Guérin und seinen nachfolgenden Generationen ihren Anfang, erfuhr kurz vor Ausbruch der Französischen Revolution ihren nächsten Besitzerwechsel und sodann erneut in den 1920er-Jahren mit dem Lyoner Henry-Louis Guy – dessen hydraulischen Pressen noch immer zur Weinbereitung genutzt werden. Seit 1977 haben die Balys das Sagen: Mit noch immer beratender Unterstützung durch den damaligen Käufer Marcel Baly leiten heute dessen Söhne Philippe und Dominique sowie Enkelin Aline die Geschicke im Weinberg und in den Kellergewölben. Zwar wechselte die Eigentümerschaft 1994 zum weltbekannten Weinhandelsunternehmen Baron Philippe de Rothschild SA, doch zeitgleich mit der Übernahme vereinbarten die Parteien eine langfristige Zusammenarbeit. Welche mit zunehmendem Erfolg bis in die Gegenwart anhält.

Perfektes Terroir für edle Fäule

Mit ihrer Lage zwischen dem Atlantischen Ozean, der Garonne und einem weitläufigen Waldgebiet profitieren die Rebstöcke des 1855 als Premiers Crus für Sauternes und Barsac zertifizierten Château Coutet von späten Sommernebeln, die der Entwicklung von Grauschimmelfäule ideal in die Hände spielt. Ihre Nährstoffe ziehen die Wurzeln aus einem wasserspeichernden Boden aus Lehm und Kalkstein, die manuelle Traubenlese der Sorten Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle beginnt in der Regel im September und dauert bis in den November hinein an. Denn nur die beste Qualität wird zu den Weinen des Anwesens verarbeitet, die vor ihrer Abfüllung über Monate reifen und jedes Jahr erneut in ihren Prozentsätzen zusammengestellt werden.

Einmal auch trocken

Während das Aushängeschild des Estates mit „Château Coutet Barsac 1855“ den Namen des Weinguts trägt, erkennen Sie den seit 1977 produzierten Zweitwein am Label „La Chartreuse de Coutet“. Beiden steht die nicht minder außergewöhnliche „Cuvée Madame“ zur Seite: eine reinsortige Sémillon-Hommage an die frühere Besitzerin Madame Rolland-Guy, deren Beeren von zwei besonders alten Parzellen des Weinguts gewonnen werden. Mögen Sie es lieber trocken, wird „Opalie de Château Coutet“ Ihrem Geschmack entsprechen. Doch warten Sie hier nicht zu lange – die Flaschenanzahl dieses nicht typisch süßen Weines bleibt stets limitiert.